Landwirtschaftliche Flächen gleichermaßen nutzbar machen für ökologische Aufwertung, Energieerzeugung und Agrarwirtschaft

Vom Nutzen der Biodiversität

Biodiversitäts-PV kann auf die übergeordneten Klima- und Energieziele der Bundesregierung einzahlen und einen nachhaltigen landwirtschaftlichen Betrieb ermöglichen. Daher ist die Herstellung einer einheitlichen und rechtssicheren Definition der Biodiversitäts-PV eine zentrale Querschnittsaufgabe der Bundesregierung. So ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) noch in diesem Jahr darin bestrebt die Einrichtung von Biodiversitäts-PV auf landwirtschaftlichen Stilllegungsflächen zu ermöglichen und prüft deren Anerkennung als sogenannte hauptsächliche Nutzung für eine landwirtschaftliche Tätigkeit gemäß der GAP-Direktzahlungen-Verordnung (GAPDZV) zu prüfen. Dadurch würde ein Anspruch auf Prämienzahlungen durch den Betrieb von Biodiversitäts-PV geschaffen.

In diesem Kontext untersucht das Whitepaper eine geeignete Flächenkulisse für den Betrieb von Biodiversität-PV, um den Ausbau akzeptanztragend voranzutreiben und damit naturschutzfachliche Konflikte sowie Flächenkonkurrenzen zu vermeiden. Konkretisiert wird, wie landwirtschaftliche Flächen bei angepasster Bauweise von Photovoltaik und extensiver Flächennutzung ökologisch aufgewertet werden können, und gleichzeitig saubere Energie erzeugt und den landwirtschaftlichen Betrieben ein nachhaltiges Einkommen gesichert wird.

Dabei wird auch aufgezeigt, wie die Pachteinnahmen von Flächen für den Betrieb von Biodiversitäts-PV den landwirtschaftlichen Betrieben helfen, den stetig steigenden Betriebsmittelkosten und der hohen Preisvolatilität auf den Agrar- und Agrarmärkten entgegenzuwirken.

Zentrale Ergebnisse

Ökologische Aufwertung: Photovoltaik kann bei entsprechender Bauweise der Anlagen mit vergrößerten Reihenabständen die Biodiversität (Ansiedlung von Wildblumen, Gräsern oder niedrig wachsenden Pflanzen bzw. Feldfrüchten sowie geeignete Beweidung) die Biodiversität auf erhöhen. Im Vergleich zur intensiven Landwirtschaft und klassischen Agri-PV überführt die Biodiversitäts-PV die intensive Flächenbewirtschaftung in eine extensive Nutzung, wodurch der Einsatz von Düngemitteln eliminiert wird. Eine spätere Rückführung in eine (intensive) landwirtschaftliche Nutzung ist möglich.

Nachhaltige Landwirtschaft und Ertragsdiversifizierung: Die Betriebsmittelkosten für landwirtschaftliche Betriebe steigen im mehrjährigen Trend. Allein im Jahr 2022 haben sich diese Kosten gegenüber dem Vorjahr um 26,4 % verteuert. Gleichzeitig nimmt die Ertragsvolatilität aufgrund exogener Schocks zu. Dabei kann die Pachterlös von Flächen für den Betrieb von Biodiversitäts-PV die traditionellen Einkommensquellen im langjährigen Mittel um 50 bis 70 % übersteigen bei gleichzeitiger Reduzierung der Ertragsvolatilität.

Effizienteste Stromerzeugung: Die installierte Leistung der Photovoltaik soll sich von derzeit rund 60 Gigawattpeak (GWp) 2040 auf 400 GWp versiebenfachen. Ohne den Zubau der Freiflächen-Photovoltaik lassen sich die Ausbauziele der Bundesregierung im Streben nach energiepolitischer Souveränität nicht erreichen. Die Landwirtschaft nimmt mit 16,6 Mio. Hektar 50,6 % der Fläche Deutschlands ein und kann aufgrund teilweise durch intensive Landwirtschaft vorbelasteter Böden ein hohes und konfliktarmes Flächenpotenzial für die Energiewende bieten. Um die Aubauziele im Jahr 2040 zu erreichen, benötigt es 1,7 Prozent (Flächeninanspruchnahme von 1,4 ha/MWp) der landwirtschaftlich genutzten Bodenflächen.

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